Review - IMOVIES

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Review

Die Affäre Morlov

 Medium: Deutsche CD-ROM-Fassung 


STORY:
Der Storygehalt ist leider arg gering. Es beginnt damit, dass Hauptperson Paul von seiner Freundin angerufen wird, die an einem Pariser Platz mit jemandem wartet. Als Paul ankommt ist die Unbekannte tot und seine Freundin wurde entführt. Der Rest geschieht im Laufe des Spiels. Die Polizei ist keine Hilfe (mehr dazu unter "Spieltiefe) und man trifft die verschiedensten Freaks. Dünne Story, wenig einfallsreich.
4 von 10


GRAFIK:
Präsentiert wird das Spiel fast durchgehend in zwei kleinen Fenstern, in denen die sehr kleinen und krümeligen MOV-Videos abgespielt werden. Die Drumherum wirkt leider etwas steril, hätte besser werden können. Immerhin: Übersichtlich ist das Ganze.
5 von 10


SOUND:
Die Anfangsmusik ist noch das Beste am Spiel. Sie und die gelegentlichen Variationen im Laufe weiterer Zwischensequenzen klingen wirklich gut und stimmungsvoll. Auch ein paar der Soundeffekte sind in Ordnung, doch schon hier beginnen die Minuspukte. Da wäre zum Beispiel ein Teddybär, der beim anklicken mit einer Fahrradhupe ertönt. Die restliche Zwischenmusik schwankt von gut bis nervtötend. Letzteres tritt aber zum Glück nur selten auf, sodaß der Sound insgesamt noch recht ordentlich geworden ist.
7 von 10


SPIELTIEFE:
Schon etwas komisch, was man sich unter Spieltiefe vorstellt. Landet man beispielsweise bei den Cops (Sei es, weil man freiwillig reingeht oder den Alarm eines Motorrads auslöst) wird man verhaftet. Der Inspektor läßt einen jedoch wieder frei mit der Bitte, dass man doch seine Freundin finden soll, die entführt wurde. Wozu ist die Polizei eigentlich da? Wie auch immer: Läßt man sich jedenfalls ein zweites Mal fangen (wieder egal wie) landet man wieder bei den Cops und: Ende des Spiels! Selbiges passiert übrigens auch wenn 48 Stunden rum sind. Allerdings in anderer Form: Man kann nur noch ziellos in Paris umherirren. Weitere Rätsel lassen sich nicht mehr lösen, eine Art unsichtbares "Game Over".
Warum die Polizei in der eigenen Wohnung wartet um den Hauptdarsteller festzunehmen - wenn es Abends ist jedoch nicht mehr, wissen wohl auch nur die selber. Sich im Hotel schlafen zu legen nützt auch nicht viel - bis auf die Tatsache das wertvolle Zeit verstreicht. Auf dem Friedhof lassen sich Grabsteine anschauen und man kann aus den Fenstern der während des Spiels besuchten Apartments schauen. Bis auf qualitativ gute Fotos gibt es dabei selten etwas zu sehen oder zu tun. Das eine Frau, mit der man spricht und sie anschließend mit der Waffe aus dem Inventar bedroht, einfach plötzlich eine eigene Knarre zieht und schießt, füllt auch eher weniger die Logik, denn warum schießt der "Held" des Spieles nicht einfach oder warum zeigt sich die Frau nicht eingeschüchtert, sondern knallt los ohne groß nachzudenken. Noch unlogischer wird es wenn man einem Boxer, im selben Haus wohnend, die Knarre vorhält und man dafür mittels Zoomen auf dessen rechte Hand einen Schlag bekommt, und wieder: Game Over!
Wenn das ganze wenigstens professionell umgesetzt sein würde oder etwas Ironie auftreten würde... Stattdessen gibts nur unfreiwillige Komik. Und selbst die macht selten Spaß.
3 von 10


KOMFORT:
Speichern, Laden, eine Übersichtskarte von Paris mit den Orten die besucht werden können und die Inventarliste. Das ist alles was es an Optionen gibt. Lautstärkeregelungen für Musik und Sound existieren nicht. Nach einem "Game Over" springt man unfreiwillig zum Desktop zurück und muß das Spiel neu beginnen. Die zwei Filmlogos zu anfang lassen sich zudem nicht überspringen, sodaß man sich diese bei jedem Game Over und Spielneustart erneut ansehen darf. *aaargghh*...
4 von 10


SYNCHRO:
Obwohl anfangs die Synchro noch einigermaßen gut klingt sackt sie im Laufe des Spiels mehr und mehr ab. Dabei ist an verschiedenen Stellen die Synchro gar nicht soo schlecht, paßt aber irgendwie nicht zu den Bewegungen der Charaktere und den Lippenbewegungen. So ziemlich alle gesprochenen Szenen sind jedenfalls, einfach gesagt, schlecht übersetzt. Hier waren keine professionellen Sprecher am Werk. Die Schriftzüge sind auch nicht immer fehlerfrei. Da ist unter anderem von "indentifiziert" und "Gängstertum" die Rede.
2 von 10


SPIELSPASS:
Aufgrund der bisher erwähnten Minuspunkte ist der Spielspass nicht gerade enorm. Die Standbild-Grafiken und teils gute Musik sorgen immerhin dafür, das der Spieler für ein paar wenige Stunden bei etwas Laune gehalten wird. Lange wird man das aber bestimmt nicht mitmachen und dann nur noch den Abspann sehen wollen. Dafür gibt's ja dann auch Komplettlösungen. Obwohl das Spiel anfangs noch etwas Stimmung hervorruft, werden dank wenig Story und unterdurchschnittlicher Spieltiefe selbst hartgesottene Fans interaktiver Filme nach einer Weile nur noch mit Komplettlösung zu Ende spielen wollen. (Unfreiwilligen) Humor bringt allerdings noch ein durchgeknallter  Hausbewohner auf den man im Laufe des Spieles trifft. Bei diesem kann der Spieler unbegerenzt anklopfen, wobei dieser jedesmal einen einzelnen schrottreifen Dialog von sich gibt und danach die Tür wieder zuknallt. Beispiele : "Die kleine Nutte von nebenan...fummelt an sich rum...mit dem Hausmeister!" oder "Das ganze Stockwerk...trifft sich nachts...mit mir. Doch doch!".
4 von 10


ENDMEINUNG:
Das Beste am Spiel sind ein paar Musikstücke, ansonsten dürfte das Spiel zweifellos ein Fest für jede Trash-Party sein dank einer zum Teil sauschlechten Synchro und dem bereits unter "Spielspass" erwähnten, durchgeknallten Bewohner mit total beknackten Dialogen. Die Spieltiefe ist ebenso flach wie die Story. Absolute Fans von interaktiven Filmen könnten der Morlov-Affäre unter Umständen noch etwas abgewinnen, viel sollte man sich das Ganze aber nicht kosten lassen.
3 von 10

 
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